Parteiisches Design WiSe23



WS 2023/24

Termine

Startdatum: 23.10.2023
Enddatum: 09.02.2024
Montag: 14:00 - 18:00
Dienstag: 09:00 - 13:00


Lehrende*r

Prof. Maike Fraas


Veranstaltungsort

Atelier Prof. Fraas


Maximale Anzahl Teilnehmer*innen

15


Anmeldeverfahren

Anmeldeinformationen sind zur Zeit nicht einsehbar.


Veranstaltungsart

Atelierprojekt Atelierprojekt kurz

ECTS

8 ECTS
16 ECTS


Leistungskontrolle

Vorlage und Präsentation von Projektergebnissen


Beschreibung

Ausgehend von den unten genannten Forderungen arbeiten wir im Wintersemester 2023/24, wie auch schon im vorhergehenden Semester, wieder mit externen Partner*innen, Initiativen und Netzwerken an konkreten Aufgabenstellungen. Die Teilnahme am vorherigen Semester ist keine Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Semester!

Das Themenfeld der Projekte wird sich fortführend an gesellschaftlich relevanten Fragestellungen orientieren. So werden sowohl bereits in den vergangenen Semestern begonnene, als auch neu hinzukommende Projekte Grundlage für unsere Auseinandersetzung bilden. Hierbei interessiert uns insbesondere die Rolle der gestalterischen Disziplin in diesem Feld. Projekte werden in unterschiedlichen Umfängen zur Auswahl stehen, sowohl kurze “Sprints” und ad hoc Interventionen, als auch semesterübergreifend.

Zentral ist, dass ihr Studierenden eure eigene Perspektive auf die gegebene Thematik entwickelt, formuliert und in den Austausch mit unseren Partner*innen bringt.

In einer Auftaktwoche, wie auch in regelmäßigen gemeinsamen Austausch- und Input-Formaten, diskutieren wir in großer Runde Projektstände, Beobachtungen, Rückfragen, Ideen, Missverständnisse und Ansätze. Wir arbeiten wieder in Gruppen, weil uns nicht nur der Austausch, sondern das produktive gemeinsame Entwickeln entlang der gemeinsamen Fragestellungen interessiert. Die Gruppenarbeit stellt auch sicher, dass Studierende mit unterschiedlichen Erfahrungen und Kenntnisständen ein Umfeld finden, das eine erkenntnisreiche Mitarbeit ermöglicht.

Ein Pool an möglichen Kooperationsprojekten wird zu Beginn des Semesters vorgestellt, diskutiert und als Grundlage für die Bildung von Projektgruppen dienen. Wer sich mit den unten genannten Forderungen, der beschriebenen Arbeitsweise und den bisher behandelten Themenfeldern identifiziert, wird hier interessante Untersuchungsgegenstände und Kooperationspartner für Gestaltungsprojekte finden. Gern können auch Partner*innen vorgeschlagen werden.

Bereits feststehende Partner*innen: Nachbarschaftstreff Café Schniss / Tafel Saarbrücken / Soziale Arbeit der HTW ...

////// Voraussetzung ist die selbstständige Arbeit im Atelier, nicht nur zu den angegebenen Zeiten und die Teilnahme an den Gruppentreffen wöchentlich Montags 14–18 Uhr, die gern von allen mitgestaltet werden dürfen. /////

 

PARTEIISCHES DESIGN. DAS ELEND DER PROFESSIONELLEN DISTANZIERUNG


1
 Wir Gestalter*innen und Praktiker*innen nehmen gesellschaftliche Entwicklungen wahr, die uns Sorgen bereiten. Inakzeptable Zustände wie Armut, Rassismus, Klimakrise, soziale Segregation, Desinformation, Umweltzerstörung, Ökonomisierung, Prekarität, Ausgrenzung und Diskriminierung verschärfen sich.

2
 Wir sehen disziplinäre Praktiken und ein Bildungssystem, das diese gesellschaftspolitischen Probleme nicht als seine Aufgaben anerkennt. Sie beharren auf Selbstreferenz und auf den engen disziplinären Grenzen ihrer Professionalität. Somit sind nicht nur wichtige Themen, sondern auch Personen, die eigentlich Adressaten sein sollten, sowie Auftraggeber unserer Arbeit ausgeschlossen.

3
 Wir vertrauen auf das Potential des Designs, um unserer Kritik an der Disziplin entgegenzuwirken. Gerade in der Lehre können diese designrelevanten Fragestellungen in den Fokus unseres Engagements rücken, um die unangebrachte Ignoranz der Disziplin endlich zu überwinden und neue Formen der politischen Zusammenarbeit neu zu gestalten.

4
 Wir wollen herausfinden, inwieweit unsere Designpraxis sich auf die Seite derer stellen kann, die direkt von sozialen und ökologischen Ungerechtigkeiten betroffen sind und begonnen haben, sich ihnen zu widersetzen. Es ist die Aufgabe der Designausbildung, neue Praktiken vorzuschlagen, die zum sozialen Wandel beitragen, indem sie eingreifen und sich positionieren. Design sollte parteiisch zugunsten realer Probleme und der Anliegen sozialer Akteure sein.

5
 Dabei unterstützen wir uns gegenseitig über unsere einzelnen akademischen Einrichtungen hinaus. Eine Struktur des Austauschs, des Teilens und der Fürsorge soll es ermöglichen, Experimente in Parteilichkeit und sozialem sowie politischem Engagement zu vertiefen und kritisch zu reflektieren.

6 Parteiisches Design erforscht das Potential von Design, gesellschaftliche Entwicklungen und Zivilgesellschaftliche Akteur*innen zu unterstützen. Insbesondere in der Lehre sollte unserer Meinung nach diese designbezogene Frage zu einem neuen Schwerpunkt werden, um neue Routinen, Formate, Hierarchien und Kooperationen für Designpraktiken zu erforschen. Es geht um einen experimentellen Ansatz, der einen sozialen Beitrag leistet, indem er sich einmischt und sich zugunsten realer Probleme und der Anliegen von gesellschaftlicher Akteur*innen positioniert.

Diese Forderungen sind Ausschnitt aus dem Gründungspapier des Netzwerk Parteiisches Design, Prof. Jesko Fezer (HfBK Hamburg), Prof. Maike Fraas (HBKsaar), Prof. Matthias Görlich (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle) Weitere Mitglieder: Prof. Julian Schubert (Sandberg Instituut Amsterdam), Prof. Rebecca Stephany (Kunsthochschule Kassel), Prof. Matthias Böttger (HyperWerk, IXDM HGK Basel FHNW), Prof. Brigitte Felderer (Social Design, Angewandte Wien), Prof. Tatjana Schneider (TU Braunschweig), Prof. Ulf Aminde (weissensee kunsthochschule berlin), Prof. Gabu Heindl (Universität Kassel)


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