Frühstückst du noch oder kuratierst du schon? Teil 2



WS 2021/22

Termine

Startdatum: 20.10.2021
Enddatum: 11.02.2022
Freitag: 14:00 - 16:00
29.Oktober 21; 5. November 21; 19. November 21; 26. November 21; 17. Dezember 21; 7. Januar 22; 14. Januar 22; 21. Januar 22; 28. Januar 22; 4. Februar 22


Lehrende*r

Leonore Leonardy

Verantwortliche*r Professor*in

Prof. Dr. Matthias Winzen



Maximale Anzahl Teilnehmer*innen

keine Teilnahmebeschränkung


Anmeldeverfahren

Anmeldeinformationen sind zur Zeit nicht einsehbar.


Veranstaltungsart

Theorie Seminar – Vorlesung – 4 ECTS Theorie Seminar – Vorlesung – 8 ECTS

ECTS

8 ECTS
4 ECTS


Leistungskontrolle

Referat/Hausarbeit/Klausur, Vorlage und Präsentation von Arbeitsergebnissen, Anwesenheitspflicht


Beschreibung

Mit dieser Frage betitelte die Kunstzeitschrift art magazin am 15. Februar 2013 ihren Nachruf auf einen zentralen Begriff der Kunstszene, der ihr nach Meinung des Fachmagazins abhandengekommen sei. Nicht nur die Überschrift, auch das Aufmacherbild machte die Stoßrichtung des Artikels zum Thema Kuratieren deutlich.

Das Berufsbild von Kurator:innen hat sich in den letzten Jahren massiv verändert und tritt nicht erst durch die Aktivitäten charismatischer Ausstellungsmacher:innen zunehmend in den Fokus öffentlicher Diskussionen. Auch das Tätigkeitsfeld wandelte sich: Beschäftigte man früher Kurator:innen vornehmlich in einem Museum mit der Aufarbeitung und Präsentation der Sammlung, so treten heute mit den „freien“ Kurator:innen Arbeitswillige wie Arbeitssuchende auf den Markt, um ein Feld zu besetzen, das Bewunderung wie Mitleid erzeugt. So schreibt der Tagesspiegel aus Berlin im Juli 2011: „Traumjob Kurator – Früher wollten junge Leute DJ werden. Der Trendjob heute: Kurator. Über eine zentrale Figur des Kulturbetriebs.“

Eine originelle Antwort auf die Frage nach dem Kurator weiß der Mexikaner Cuauhtémoc Medina, schillernde wie einflussreiche Persönlichkeit, Kunsthistoriker, Kritiker und Kurator: „Der Kurator ist eine Art Frankenstein‘sches Monster, ein zusammengeflicktes Konglomerat verschiedener Berufe, für die er in den meisten Fällen keinerlei professionelle Ausbildung besitzt: Kunstkritiker, Fundraiser, Kenner, Künstler, Händler, Kulturpolitiker, Museumsgestalter, Archivar, Impresario, Historiker, Aktivist, Theoretiker, Fan, Sekretär und Sparringspartner. Insofern ist der Kurator in seiner heutigen vielgestaltigen Ausprägung ein typisches Produkt der Postmoderne, eine multiple Persönlichkeit ohne stabile Identität, beispielhaft für die „Entprofessionalisierung“, für das Gegenteil des akademisch Erlernbaren.“

Wenn Sie nun trotz dieser Unkenrufe an Ihrem Berufswunsch Kuratorin/Kurator festhalten wollen, dann bietet das Seminar eine Plattform für eine Auseinandersetzung mit diesem Beruf. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse dieses oben beschriebenen Monsters, auf der Reflexion des Selbstbildes wie des Fremdbildes von Kurator:innen, auf kuratorische Ansätze analog zur künstlerischen Praxis und der Beschreibung der Ressource Aufmerksamkeit, unabdingbares Rüstzeug für die Behauptung im Kunstbetrieb. Und sie geht der Frage nach: Was kann ich lernen, wenn ich den Traumjob Kurator:in ausüben möchte?

Die im SS 2021 begonnene Diskussion wird fortgeführt, Neueinsteiger:innen sind herzlich willkommen.

Das Seminar wird als hybride Lehrveranstaltung, also sowohl online als auch mit Präsenzterminen in Saarbrücken, angeboten. Bei Präsenzterminen wird der Raum jeweils im Seminar angegeben, der Termin zum Kennenlernen am Mittwoch, 20. Oktober 2021, 14h bis 16h, findet in der Galerie der HBKsaar statt.


Diese Website verwendet lediglich systembedingte und für den Betrieb der Website notwendige Cookies (Session, individuelle Einstellungen).
Durch die Nutzung der Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen.
Datenschutzbestimmungen