The Border
SS 2023
Studierende
Jumi Kim
Projektbetreuung
Studiengänge
Richtung
Lichtkunst/Lichtdesign
Projektart
Diplom

Die Objekte sind im Lichtkeller der HBK hintereinander platziert, damit mehrere Filterschichten entstehen. Die projizierte Landschaft wurde somit im Raum sowohl fragmentiert als auch in ein Gesamtbild gebracht. Damit hat die Künstlerin versucht, die Ambivalenzen, die sich durch ihr Leben ziehen, zu visualisieren. Ein alltägliches, gewöhnliches Bild wird durch die Staffelung von Dunkelheit und Licht, Außen- und Innen-Landschaften zu etwas sehr Komplexem und Interessantem.
Einer der Gründe, warum der Himmel so schön wirkt, ist das sich ständig verändernde Aussehen der Wolken und des Lichtes. Trotz des stetigen Wandels entsteht etwas Harmonisches und Funktionierendes, da der Himmel seinen Regeln folgt. Die Weise, wie die Natur sich selbst reguliert, indem sie ihre Komponenten gut miteinander vermischt und ausbalanciert, versucht die Künstlerin in ihrer Arbeit mit RGB-Licht zum Ausdruck zu bringen. Auf dem Rollladen trifft rotes Licht auf blaues und grünes Licht und wird erneut damit vermischt, um Weiß zu ergeben. Durch Zusammenkommen und sich wieder trennen entsteht ein natürlicher Zyklus. Die Arbeit beinhaltet also alles, was sich auf ihrem bisherigen Weg herumgetrieben hat. Es symbolisiert ihren stetigen Versuch, die unterschiedlichen, auch manchmal gegensätzlichen, Farben des Lebens zu kombinieren, um etwas Harmonisches daraus zu schaffen.
The Border bedeutet auf Deutsch die Grenze oder Übergang. Dieser ist in ihrer Arbeit dargestellt: der Rollladen, als Tor zwischen zwei Welten. Jeder Umzug, jede größere Entscheidung hat sich aus ihren Grenzen rausgenommen, sodass die Künstlerin Jumi Kim sich oft schutzlos gefühlt hat. So wie das stetige Heimweh nach einem Ort, der für sich nicht eindeutig ist. Ihre Grenzen als Frau wollte ihr die Gesellschaft oft vorsetzen, dennoch musste sie auch diese für sich definieren, statt sie von außen definieren zu lassen. Letztendlich musste die Künstlerin auch realisieren, dass die natürlichen Grenzen des alltäglichen Lebens den Drang nach Freiheit und Kunst stark einschränken. Wie sollte man also mit diesen Grenzen umgehen, um sich zu definieren? Schließt man sie komplett? Löst man völlig auf und lässt sich von dem Außen treiben? Oder reguliert man selbst, wie viel Licht man durchlässt, um seine Welt zu gestalten? Die Arbeit von Künstlerin Jumi Kim, The Border, soll eine mögliche Antwort darauf sein.
Text: Jumi Kim
Redaktion: Rita Eschle